Krebs – wenn Zellen außer Kontrolle geraten
Krebs ist eine der schwerwiegendsten Erkrankungen unserer Zeit und betrifft Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht oder Lebensweise. Doch was genau passiert im Körper, wenn jemand an Krebs erkrankt? Um die Krankheit und ihre Auswirkungen zu verstehen, ist es wichtig, die biologischen Grundlagen zu kennen. Krebs entsteht nicht plötzlich – es ist ein Prozess, bei dem gesunde Körperzellen entarten, sich unkontrolliert vermehren und schließlich lebenswichtige Strukturen im Körper zerstören können.
Je nach Art und Ausprägung der Erkrankung verläuft sie sehr unterschiedlich und kann den Organismus auf vielfältige Weise beeinflussen. Ein grundlegendes Verständnis hilft, Risiken besser einzuordnen, Therapieentscheidungen zu verstehen und die Bedeutung der Früherkennung zu erkennen.
Was ist eine Krebserkrankung?
Unter dem Begriff Krebserkrankung versteht man das unkontrollierte und fortschreitende Wachstum bösartiger Zellen im Körper. Diese Zellen entarten durch genetische Veränderungen und verlieren ihre normale Funktion sowie die Fähigkeit zur geordneten Teilung. Anders als gesunde Zellen, die sich nur dann teilen, wenn es notwendig ist – etwa zur Reparatur von Gewebe oder im Rahmen natürlicher Erneuerungsprozesse –, teilen sich Krebszellen ungebremst und ohne Rücksicht auf die Signale ihres Umfelds. Die körpereigenen Kontrollmechanismen, die normalerweise fehlerhafte oder geschädigte Zellen absterben lassen, greifen bei Krebszellen nicht mehr. Dadurch entsteht ein ungleichmäßiges Zellwachstum, das zu sogenannten Tumoren führt.
Tumoren sind Gewebewucherungen, die entweder gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein können. Besonders gefährlich sind bösartige Tumoren, da sie nicht nur in benachbartes Gewebe eindringen, sondern auch die Fähigkeit besitzen, sich über das Blut- oder Lymphsystem im gesamten Körper auszubreiten. Diese Form der Ausbreitung wird als Metastasierung bezeichnet und ist häufig ein entscheidender Faktor für die Schwere und Prognose der Krebserkrankung.
Im Gegensatz dazu gelten gutartige Tumoren in der Regel als ungefährlich. Sie wachsen langsam, bleiben auf ihren Ursprungsort beschränkt und dringen nicht in angrenzendes Gewebe ein. Zudem bilden sie keine Metastasen. Oft können sie chirurgisch entfernt werden, ohne dass sie erneut auftreten. Bösartige Tumoren hingegen bestehen aus Milliarden entarteter Zellen, die sich der Kontrolle des Körpers entziehen. Sie sind in der Lage, körpereigene Strukturen zu zerstören, lebenswichtige Organe zu beeinträchtigen und sich eigenständig im Organismus zu verbreiten – was eine Behandlung deutlich erschwert.
Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto besser sind in der Regel die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie. Deshalb spielen Früherkennungsmaßnahmen und regelmäßige ärztliche Untersuchungen eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung von Krebs.
Was sind Metastasen?
Metastasen entstehen, wenn sich Krebszellen vom ursprünglichen Tumor lösen und über das Blut- oder Lymphsystem in andere Körperregionen gelangen. Dort siedeln sie sich an und beginnen ebenfalls zu wachsen. Metastasen treten häufig in der Leber, Lunge, im Gehirn, den Knochen, Lymphknoten oder sogar auf der Haut auf. Umgangssprachlich heißt es dann, der Krebs hat gestreut.
Die Metastasenbildung ist typisch für ein fortgeschrittenes Krebsstadium. Eine frühe Diagnose kann jedoch helfen, die Ausbreitung zu verhindern oder zu verlangsamen. Auch wenn bereits Metastasen vorhanden sind, können moderne Krebstherapien sie oftmals verkleinern oder sogar vollständig entfernen.

Wichtig zu wissen: Nicht jeder bösartige Tumor bildet automatisch Metastasen. Warum das bei manchen Krebserkrankungen der Fall ist und bei anderen nicht, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Mithilfe einer Computertomografie (CT) oder anderen bildgebenden Verfahren kann festgestellt werden, ob und wie weit sich der Krebs im Körper ausgebreitet hat.
Wer die Diagnose Krebs erhält, sollte regelmäßig ärztliche Kontrollen wahrnehmen, um den Verlauf zu beobachten und mögliche Metastasen frühzeitig zu erkennen. Die Krebshilfe bietet darüber hinaus zahlreiche Unterstützungsangebote für Betroffene und Angehörige.
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