Krebs verstehen – eine Krankheit mit vielen Gesichtern
Krebs gehört zu den häufigsten und gleichzeitig gefürchtetsten Erkrankungen unserer Zeit. Jedes Jahr erhalten Millionen Menschen weltweit eine Krebsdiagnose – ein Schicksal, das das Leben von Betroffenen und Angehörigen tiefgreifend verändert. Trotz aller Fortschritte in der Medizin wirft die Erkrankung noch immer viele Fragen auf: Wie entsteht Krebs überhaupt? Welche Faktoren begünstigen seine Entstehung? Und was kann man selbst tun, um das Risiko zu senken?
Ein besseres Verständnis der biologischen Vorgänge sowie der Risikofaktoren ist ein entscheidender Schritt im Kampf gegen die Krankheit – denn Wissen kann Leben retten.
Wie entsteht Krebs?
Die Entstehung von Krebs ist ein vielschichtiger biologischer Prozess, bei dem gesunde Körperzellen ihre normale Funktion verlieren und sich unkontrolliert vermehren. In der Regel beginnt dieser Prozess mit einer Mutation im Erbgut einer Zelle – einer Veränderung der DNA, die beispielsweise durch äußere Einflüsse wie Umweltgifte, Strahlung oder auch spontane Fehler bei der Zellteilung verursacht werden kann. Diese genetischen Veränderungen können dazu führen, dass die Zelle ihre natürlichen Kontrollmechanismen verliert und sich ungebremst teilt.

Eine einzelne Mutation reicht jedoch in den meisten Fällen nicht aus, um Krebs entstehen zu lassen. Erst wenn mehrere Mutationen zusammenkommen – oft über einen längeren Zeitraum hinweg – kann sich eine normale Zelle in eine entartete Krebszelle verwandeln. Der Körper verfügt über Reparaturmechanismen, die solche Fehler normalerweise erkennen und beheben. Wenn diese Schutzsysteme jedoch versagen oder überfordert sind, besteht die Gefahr, dass sich die veränderten Zellen ungehindert vermehren und schließlich einen Tumor bilden. Dieser kann entweder gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein. Bösartige Tumore haben die Fähigkeit, in umliegendes Gewebe einzudringen und Metastasen – also Tochtergeschwulste – in anderen Organen zu bilden.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Entstehung von Krebs ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels zwischen genetischen Anlagen und äußeren Einflüssen. Zu den häufigsten Risikofaktoren zählen eine ungesunde Ernährung mit hohem Anteil an verarbeiteten Lebensmitteln und gesättigten Fetten, Bewegungsmangel, übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, chronischer Stress sowie Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung oder bestimmte Industriechemikalien. Auch hormonelle Einflüsse oder chronische Entzündungsprozesse im Körper können das Krebsrisiko erhöhen.
Ein besonders bedeutender Risikofaktor ist die UV-Strahlung – etwa durch intensive Sonnenbestrahlung oder häufige Solariumbesuche –, die direkt zu DNA-Schäden in Hautzellen führen kann. Tabakrauch enthält über 70 krebserregende Substanzen und ist für die Entstehung zahlreicher Krebsarten mitverantwortlich, darunter Lungen-, Kehlkopf-, Speiseröhren- und Blasenkrebs. Alkohol wiederum erhöht unter anderem das Risiko für Leber-, Brust- und Darmkrebs.
Darüber hinaus spielen auch Infektionen eine Rolle: Bestimmte Viren wie HPV oder Hepatitisviren sind als Auslöser für verschiedene Krebsarten anerkannt. Schließlich darf auch die genetische Veranlagung nicht außer Acht gelassen werden – sie beeinflusst, wie gut der Körper mit krebserregenden Einflüssen umgehen kann und ob bestimmte Schutzmechanismen besonders anfällig für Störungen sind.
Krebs durch Viren und Infektionen?
Bestimmte Virusinfektionen können das Risiko für bestimmte Krebsarten deutlich erhöhen. Dazu gehören insbesondere Hepatitis B- und C-Viren, die mit Leberkrebs in Verbindung gebracht werden, sowie humane Papillomviren (HPV), die beispielsweise Gebärmutterhalskrebs auslösen können.
Durch einen bewussten Lebensstil lässt sich das persönliche Krebsrisiko oft erheblich senken. Dazu gehören der Verzicht auf Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum, eine ausgewogene Ernährung, ausreichender Sonnenschutz und regelmäßige Bewegung. Besonders bei Hautkrebs zeigt sich, wie wichtig der Schutz vor UV-Strahlung ist. Ebenso senkt der Verzicht auf Tabakprodukte das Risiko für Lungenkrebs erheblich, während ein reduzierter Alkoholkonsum die Wahrscheinlichkeit für Darm- und Leberkrebs deutlich verringert.
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